Das Kräuterweible verdankt seinen Namen einer liebenswerten Gestalt aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, einer armen Flüchtlingswitwe, die Brot und Kleidung für sich und ihren Sohn schuf durch einen reichen Schatz an Kenntnissen, sowohl im Lesen und Schreiben, als auch vor allem von ererbten Hausmitteln, Segenssprüchen und besonders von heilsamen Kräutern und Wurzeln, die sie sammelte, mit denen sie heilte, und die sie auch an die Apotheken verkaufte.
Das am Haus angebrachte Wappenschild von 1596 bezieht sich auf einen unbekannten Vorbesitzer und trägt als Zeugenis seines Bürgerstolzes folgende, hier unserem Deutsch angepaßte Umschrift:
Da Adam hackt und Eva spann,
wer war dazumal Edelmann?
Der Wohlgezogene geht dem Hochgeborenen voran.
Alle, die mich kennen,
widerfahr ihnen, was sie mir gönnen!
Wolfgang Seltenreich